Mama arbeitet – mein erster Beitrag aus dem Alltag einer berufstätigen Zweifachmama
Ich sitze hier. Der Laptop ist offen, eine leere Seite vor mir. Und ich frage mich: Was schreibe ich nur als ersten Blogbeitrag in meiner neuen Rubrik „Mama arbeitet“?
Warum eigentlich bloggen? Warum aus meinem Alltag erzählen? Wer interessiert sich dafür? Und gleichzeitig: Warum fühlt es sich gerade so richtig an? Vielleicht, weil Schreiben für mich gerade wie eine Art Selbsttherapie ist. Vielleicht, weil ich damit reflektiere. Oder weil ich spüre, dass meine Gedanken auch andere Frauen, andere Mamas, inspirieren könnten.
Was ich weiß: Ich will echt sein. Und ich will ehrlich teilen, wie das Leben als arbeitende Mama mit zwei kleinen Kindern für mich wirklich ist.
Wenn das Leben dich plötzlich verändert
Vor knapp zwei Jahren ist mein Papa gestorben.
Er war meine große Liebe, mein Anker, mein Halt – ich war das absolute Papa-Mädchen. Und auch wenn wir wussten, dass er Krebs hat, war sein Tod ein Schock. Die letzten Monate waren geprägt von Pflege, Abschiednehmen, Hoffen, Bangen. Ich war damals hochschwanger mit meiner zweiten Tochter Marlene.
Ich konnte nicht schwer heben, war körperlich eingeschränkt, aber ich habe geholfen, wo ich konnte. Mein Papa war am Ende im Pflegeheim – wir besuchten ihn regelmäßig. Wir durften sogar Marlenes Taufe dort feiern – nur wenige Tage, bevor er ging.
Bis heute kann ich nicht begreifen, dass er weg ist. Dass Marlene ihren Opa nie richtig kennenlernen konnte. Dass Martina, meine Große, ihren liebsten Spielkameraden verloren hat. Opa und sie waren ein unschlagbares Team – voller Unsinn, voller Lachen, voller Liebe.
Mama arbeitet – aber wie eigentlich?
Ich habe das große Glück, dass mich meine Familie – meine Mama, meine Schwester und mein Partner – wunderbar unterstützt. Ohne sie wäre vieles nicht möglich.
Aber mit dem Tod meines Papas haben sich auch ganz praktische Dinge verändert. Mein Partner arbeitet in einem ganz klassischen 8-to-5-Job. Damit ich tagsüber arbeiten kann, bin ich darauf angewiesen, dass mich meine Mama unterstützt, die tagsüber die Betreuung der Kinder übernimmt.
Früher hat mein Papa mich gemeinsam mit meiner Mama oft bei der Kinderbetreuung unterstützt. Heute ist vieles komplizierter geworden, auch weil meine Mama keinen Führerschein hat. Jetzt bringt meine Schwester sie morgens zu uns, damit sie auf die Kinder schauen kann, während ich arbeite.
Wir wohnen nur wenige Kilometer voneinander entfernt, und doch muss jeder Tag neu organisiert werden. Ich habe keine fixe, regelmäßige Kinderbetreuung. Aber ich habe das Glück, dass meine Mama und meine Schwester immer wieder sofort da sind, wenn ich Hilfe brauche. Hilfe, die unbezahlbar ist – und für die ich unendlich dankbar bin.
Und wenn die Kinder versorgt sind, dann arbeite ich. Weil ich es will. Und weil ich es liebe. Aber auch, weil ich einen Ausgleich benötige und geistige Förderung.
Ich habe für mich entschieden: Ich arbeite vorrangig halbtags. Meistens vormittags, manchmal auch nachmittags. Abgestimmt mit meiner Mama und ihrer Zeit. Den Rest des Tages bin ich ganz bewusst Mama. Ich koche jeden Tag frisch, ich bin zu Hause, wenn Martina vom Kindergarten kommt. Das ist ein Luxus – für meine Kinder, aber manchmal auch ein Spagat für mich. Denn das bedeutet auch: Ich nehme mich selbst manchmal zurück. Abends, wenn die Kinder schlafen, ziehe ich mich oft noch einmal in mein Homeoffice-Büro zurück. Erledige letzte Aufgaben, schreibe E-Mails oder plane den nächste Tag.
Mental Load? Oh ja. Aber wir schaffen das.
Was viele nicht sehen: dieser ständige Mental Load. Das Jonglieren mit Terminen, Wäschebergen, Arbeits-Deadlines, Kindergartenfesten, Zahnarztterminen, Einkäufen, Familienverpflichtungen – und dem eigenen Anspruch, „alles gut“ machen zu wollen.
Aber ich glaube ganz fest daran: Wir Frauen sind stärker, als wir denken.
Wir schaffen so viel. Jeden Tag. Und oft sehen wir das selbst gar nicht.
Ich schreibe diesen Blog nicht, weil ich alles richtig mache. Sondern, weil ich zeigen möchte, dass Echtheit zählt. Dass wir alle unsere Herausforderungen haben. Und dass es trotzdem möglich ist, seinen Weg zu gehen – beruflich und als Mama.
Und du? Wie schaffst du’s?
Mich interessiert:
Wie organisiert ihr euren Alltag?
Wie gelingt euch (oder auch nicht…) die viel beschriebene „Work-Life-Balance“?
Habt ihr Unterstützung im Alltag? Nutzt ihr Betreuungseinrichtungen? Wie geht ihr mit dem Mental Load um?
Lass es mich wissen – schreib mir gerne in die Kommentare oder auf Instagram.
Ich freue mich auf den Austausch. ❤️